Heidelbeeranbau – DÜNGUNG

DÜNGUNG

Im Vergleich mit anderen Obstbäumen und -sträuchern hat die Amerikanische Heidelbeere keine großen Anforderungen an die Ernährung. Die richtige Düngung ist jedoch ein Schlüsselfaktor für den Anbauerfolg, weil die Heidelbeere wegen ihres flachen Wurzelsystems keine Nährstoffe aus den tieferen, nährstoffreicheren Bodenschichten aufnimmt. Nährstoffmangel kann jedoch verschiedene Symptome, wie z. B. die gelbe Färbung der Blätter, schwaches Wachstum oder seine Hemmung, niedrige Ernten oder Empfindlichkeit gegen Infektionen hervorrufen. Die Heidelbeere erfordert Boden-, Streudüngung. Es können auch wasserlösliche Düngemittel (Fertigation) verwendet werden, was genauer und leichter zu kontrollieren ist und einen geringen Düngerverbrauch ermöglicht. Zur Blattdüngung werden Dünger zur Stickstoffergänzung (Harnstoffdüngung) und Mikrokomponenten verwendet. Komponenten, die leicht ausgewaschen werden (Stickstoff), sind mehrmals im Jahr in den Boden einzubringen, andere dagegen, die im Boden verbleiben, ein Mal in 2 – 4 Jahren.

Stickstoffdüngung

Zu den Stickstoffdüngern gehören z. B. Ammoniumsulfat, Ammonsalpeter oder Harnstoff. Es wird empfohlen, die Sträucher 2 Mal im Jahr mit einer Dosis von rund 25 kg je 1 ha zu düngen. Die erste Düngung nehmen wir im zeitigen Frühjahr nach den Frösten, die nächste gegen Ende Juni vor. Wird die letzte Düngung zu spät ausgeführt, können die Sträucher im Winter erfrieren.
Die Stickstoffdüngung ist an die Art des Bodens und an seine Fruchtbarkeit anzupassen. Es ist ebenfalls zu beachten, dass Stickstoff durch Regen und Bewässerung leicht aus dem Boden ausgewaschen wird. Eine Bedeckung aus Sägespänen verringert dagegen den Zugang der Pflanzen zum Stickstoff in den ersten Jahren nach der Pflanzung. Deshalb ist die Stickstoffdüngung bei Bedarf sogar um 100% zu erhöhen.

Die Heidelbeere reagiert auf gut sichtbare Art und Weise auf Stickstoffmangel. Das äußert sich durch Chlorose der ältesten Blätter und durch Rötung der jungen Triebe, aber auch durch Wachstumshemmung und niedrige Ernten.
Zu hohe Stickstoffdosen können zu intensives Wachstum und den zu späten Übergang der Pflanzen in den Ruhezustand und in der Konsequenz ihr Erfrieren bewirken.

Kalidüngung

Der beste Kalidünger ist Kaliumsulfat, weil er keine Chloride enthält. Kaliumsalze und andere Düngemittel, die Kalium als Chlorid enthalten (Düngemittel aus polnischer Produktion: Amofoska, Polifoska, Potafoska) werden im Herbst angewendet. Ihre Verwendung im Frühjahr kann starke Beschädigungen des Wurzelsystems durch Chlor hervorrufen. Es wird empfohlen, den Boden noch vor dem Pflanzen der Sträucher mit Kalium zu düngen. Ab dem dritten Jahr düngen wir dann den Anbau mit 50 – 75 kg Kalium je Hektar.

Bei großem Kaliummangel können Symptome in Gestalt abgestorbener Triebspitzen, schwachem Blattwachstum, Nekrose und brauner Flecken auf den Blättern sowie Verkleinerung der Früchte auftreten.

Phosphordüngung

Zu den Phosphordüngern gehört z. B. Ammoniumphosphat, das im Frühjahr angewendet wird, oder Superphosphat, das im Herbst und ähnlich wie Kalidünger auch vor dem Pflanzen der Sträucher verwendet wird. Es wird die Verwendung von Phosphor in der Dosis von 20 – 25 kg je Hektar empfohlen, Phosphor ist jedoch kein wichtiges Element für die Düngung der Heidelbeeren und es können geringe Mengen oder überhaupt keine Düngung angewendet werden. Wir führen ihn für gewöhnlich mit anderen Kombinationsdüngern zu.
Sein Mangel ist nur in Extremfällen bei sehr geringen Phosphormengen im Boden sichtbar und offenbart sich nur in geringem Maße. Die Blätter werden kleiner, behalten jedoch ihre grüne Farbe.

Magnesiumdüngung

Zu den Magnesiumdüngern gehört z. B. Magnesiumsulfat. Wir verwenden ihn im Frühjahr. Die Magnesiumzufuhr ist auf leichten Böden notwendig, wobei einmalige Dosen von ca. 40 – 80 kg je Hektar verwendet werden. Magnesiummangel kann im Sommer, bei Trockenheit oder bei intensiver Kalidüngung auftreten. Er offenbart sich durch Chlorose älterer Blätter zwischen den Nerven, die grün bleiben.

Die Düngung ist korrekt zu wählen, wobei die Ressourcen und die Bodenart zu berücksichtigen sind, auf dem die Sträucher gepflanzt werden (mineralische Komponenten werden leichter aus durchlässigen Böden herausgespült) und die Größe und Fruchtung der Sträucher bewertet werden. Die empfohlenen Düngemittelmengen dürfen nicht überschritten werden, da die Amerikanische Blaubeere gegen übermäßige Nährstoffangebote empfindlich ist.
Die einfachste Form zur Düngung der Amerikanischen Blaubeere ist die Verwendung bilanzierter Mehrkomponentendünger. Manchmal wird im Fall von Stickstoffmangelerscheinungen zusätzlich die Verwendung von Stickstoffdünger empfohlen.
Der Dünger ist gleichmäßig auf der Anbaufläche in der Breite der Wurzeln zu verteilen, wobei konzentrierte Düngerportionen direkt unter der Pflanze vermieden werden.